5. März 2021

Liebe HauptstadtTV-Gemeinde, Martin Luther, der die Bibel unüberbietbar ins Deutsche und so wirkmächtig übersetzt hat, dass nun viele und später alle in der Bibel lesen konnten, erklärte mit Wirkung und Verbindlichkeit bis heute, dass für ihn nur das Gottes Wort ist, „was Christum treibet“. Und dass der Satz des Paulus, sein „Gebot“, dass die Frau zu schweigen habe, Christum nicht treibet, liegt doch auf der Hand. Liegt doch offenbar in der Art und Weise der Taufe im Namen Jesu Christi! Denn Männer werden genauso durch die Taufe in das neue Leben als Christen gezogen wie die Frauen! Und daher kann es eigentlich, seit es die Taufe gibt, keinen künstlichen Unterschied mehr zwischen Männern und Frauen geben außer dem, der durch die Schöpfung gegeben ist und der in der Schöpfung evident, also sichtbar ist. Denn natürlich gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern, die sinnvoller Weise auch nicht unterdrückt werden dürfen! Nicht banalisiert werden sollten. Und die sind aber nun eben auch schon so groß und klar, dass man keine weiteren hinzufügen darf und sollte. Erst recht nicht, seit wir durch die Taufe von Gott in völlig gleicher Weise anerkannt und respektiert sind. Und Männer in gleicher Weise wie Frauen, ohne jeden Unterschied, auf die Liebe und Gnade Gottes angewiesen sind! Denn da gibt es doch nun wirklich keinen Unterschied! Oder? Und wenn man so verschiedene Menschen wie Männern und Frauen dann, wie es durch die Taufe vorgegeben ist, gleich behandelt, wird klar, dass Frauen mental und verbal und in vielem anderen auch, vergleichbare Voraussetzungen und Entwicklungschancen und vor allem auch gleiche Rechte haben wie die Jungen bzw. wie die Männer. Jede Benachteiligung von Frauen heute und in der Vergangenheit ist gegen Gottes Willen! Ist 2. gegen das, was Jesus in der Taufe offenbart hat und 3. gegen das durch Christus offenbarte höchste Gebot, das Dreifachgebot der Liebe. In das alle anderen Gebote, nicht nur die 10 Gebote vom Sinai, sondern auch die 613 Gebote der Juden eingehen! Denn der Jude Jesus und der sich in ihm, in Jesus Christus offenbarende Gott, fasst alle 613 Gebote, alle vorherigen Gebote, in diesem Dreifachgebot zusammen. „Du sollst Gott lieben und Deinen Nächsten wie Dich selbst.“ Sowohl in der Anrede, dem einfachen Du, als auch in der Zusammenfassung des menschlichen Gegenübers als Nächstem, gibt es keine Differenzierung der Geschlechter! Frauen und Männer sind in gleicher Weise angesprochen mit „Du“ und in gleicher Weise gemeint. Denn ein Nächster kann eben immer Frau oder Mann sein. Und deshalb ist für mich das schlimmste, bis heute andauernde Verbrechen gegen die Menschlichkeit die Benachteiligung der Frau! Also der größeren Hälfte der Menschheit! Die auch nicht schwächer sind als die Männer, weil sie ja erlebbar nicht nur länger leben, sondern auch den wichtigsten Teil der gemeinsamen Geschichte garantieren, nämlich dass es überhaupt auch morgen noch Geschichte gibt durch die Geburt neuen Lebens. Und daraus ergibt sich für mich zwingend, nicht nur selbst Paulus zu widersprechen, wenn er Altes, nur allzu Menschliches redet oder schreibt und gegen Gottes, gegen Jesu Gebot in der Taufe verstößt. Sondern auch heute dagegen zu kämpfen! Mit aller Entschiedenheit und Klarheit zu kämpfen, wenn immer noch und immer wieder Frauen benachteiligt werden. Benachteiligt werden über das hinaus, was sie sowieso schon leisten für die Menschheit, in dem sie nach gemeinsamer Lust Kinder unter Schmerz gebären und meist auch, aus guten Gründen, mit sehr viel mehr Zeit als ihre Männer, diese gemeinsamen Kinder ins Leben begleiten. Und als Drittes ergibt sich für mich daraus, mich heute für die Männer, meine Geschlechtsgenossen, meine Vorgänger zu schämen und die Frauen heute um Vergebung zu bitten für das, was Ihnen seit Jahrtausenden angetan worden ist. Und leider auch, Gott sei es geklagt, für das, was durch diesen unsäglichen Satz von Paulus, diese segenslose und widergöttliche Behauptung, dass die Frau in der Gemeinde zu schweigen habe, für Frauen über 2000 unnütze weitere Jahre an Leid angetan worden ist. Und da ist dann nicht nur darüber zu klagen, was den Frauen angetan worden ist, sondern auch darüber, was sie dann durch diese Benachteiligung ihren Kindern in ihrer Erziehung angetan haben. Die meisten liberalen Juden sind da heute so klug wie wir, aber es gibt eben, Gott sei es geklagt, heute auch Millionen orthodoxer Juden und Hunderte Millionen von Muslimen und Millionen von Christen, die diesen widergöttlichen Unfug bis heute denken und glauben! Und immer noch behaupten, das wäre so im Auftrag Gottes. Ja dem Mann, der so etwas sagt und der Frau, die so etwas glaubt, wäre es besser, wenn sie erst später geboren worden wären und nicht in eine so dunkle, bittere, gegen Gottes Willen gerichtete Zeit. Und um nicht missverstanden zu werden: Dort, wo so klar, die Gabe Gottes in der Schöpfung und das Gebot Gottes in der Taufe verteidigt wird, muss man nun auch nicht dieser Übertreibung folgen, die um vergangenes Unrecht ungeschehen zu machen, bestehende Unterschiede, die doch eine schöne Gabe Gottes sind, weg-gendern will. Solche Übertreibungen führen uns nur erneut in Sackgassen. Frauen sind den Männern menschheitsgeschichtlich in der Taufe gleichgestellt worden und es hat wegen der unerbittlichen Härte der Männer in der Folge von Paulus und Millionen anderer fast 2 000 weitere Jahre gebracht, bis dieser Taufauftrag in menschliches Recht überführt worden ist! Und 1948 dann endlich als Menschenrecht dekretiert worden ist! Und heute in immer mehr Lebensbereichen nicht nur als Gleichberechtigung der Frauen, sondern immer mehr auch als Gleichstellung zur Lebenswirklichkeit von immer mehr Menschen auf der Welt wird. Und wir alle können doch in der frappanten Entwicklung unserer Gesellschaft sehen, was das nicht nur für die Frauen an Gewinn, sondern für uns alle an Gewinn von Wohlstand und Recht und Gerechtigkeit bedeutet. Ich will zumindest nie mehr, nie wieder, in einer Gesellschaft leben, die diesen Auftrag aus der Taufe nicht so ernst nimmt, wie wir ihn heute nehmen. Bleiben sie gesundBehütet.