20. Januar 2021

Liebe HauptstadtTV-Gemeinde, „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“ Aus dem 2. Brief an die Korinther ist der Lehrtext von heute. Früher bin ich in der Schule in Potsdam oft gefragt worden, ob ich kirchlich gebunden wäre. Ab einem gewissen Zeitpunkt habe ich das immer wieder empört verneint. Nein, ich bin nicht kirchlich gebunden. Ich bin durch die Kirche, durch Jesus Christus befreit zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Wenn das Wort Gottes einen Menschen nicht frei macht, dann ist es nicht das Wort Gottes. Denn Gott hat doch diese Welt, dieses Universum geschaffen. In ihm und durch ihn und zu ihm ist alles, was ist. Und wenn ich durch sein Wort mich in seiner Schöpfung, als Teil seiner Schöpfung verstehe, dann bin ich doch in einer anderen als ungeheuerlich erscheinenden Weise befreit? Ja, Gott stellt durch sein Wort meine Füße auf weiten Raum. Vor allem wohl deshalb, weil durch das Evangelium uns zwei gute Botschaften geschenkt sind: „Gott existiert. Du bist es nicht.“ Ich bin nicht Gott. Ich kann Geschöpf sein. Ich muss mich nicht mir selber verdanken, mich nicht an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen wie Münchhausen, sondern ich bin frei, zu mir selbst. Zu dem, wie ich bin, wie mich Gott geschaffen hat. Ich will darauf nie wieder, niemals mehr verzichten. Und dort wo mir ein Wort in der Bibel fremd vorkommt, mich binden will, mir Angst zu machen droht, bleibe ich auch frei. Weil ich hinter all den vielen Worten das eine Wort sehe, verstehe, höre und glaube. Meine Bibel hat fast 1000 Seiten, die da in über einem Jahrtausend aufgeschrieben worden sind. Aber alle diese menschlichen Worte wollen doch nur wie ein Fingerzeig auf das hinter ihnen, ihnen zugrunde liegende Wort Gottes sein. Ich bin nicht an die menschlichen Worte in der Bibel sklavisch gebunden, sondern befreit, durch sie immer neu, immer wieder anders, immer wieder Freiheit stiftend, das ihnen zugrunde liegende Wort Gottes zu hören und zu glauben. Natürlich höre ich gut zu, lese genau, denn Generationen von Menschen, Generationen von Juden und Christen bezeugen mir, dass niemand außer denen, die das damals in der Bibel geschrieben haben, Gott so nahe war. Also die haben schon am besten gesehen und gehört und deshalb gebietet es der Respekt und die Dankbarkeit, denen dann auch am meisten zu trauen, ihnen am Besten zu zu hören. Bleiben sie gesundBehütet.