Die Nachrichten vom 12. März 2020

CORONA I
Museum Barberini schließt
Das Potsdamer Barberini Museum reagiert auf die aktuelle Coronavirus Lage und stellt den Betrieb temporär ein. Wie die Einrichtung am Mittwochabend bekannt gab, werde das Museum ab heute bis einschließlich Dienstag schließen. In dieser Zeit werde auch der Online-Ticketverkauf ausgesetzt. Kommenden Dienstag soll nach Prüfung der aktuellen Lage neu entschieden werden. Schon in der vergangenen Woche hatte das Barberini die Besucherzahlen stark eingeschränkt. Die bereits gekauften Tickets werden erstattet. Inzwischen hat sich Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert dafür ausgesprochen, Veranstaltungen schon ab 100 Personen zu untersagen.
CORONA II
Potsdam-Mittelmark richtet Hotline ein
Der Landkreis Potsdam-Mittelmark hat eine Corona-Hotline eingerichtet. Zwei Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamts beantworten von 9 bis 14 Uhr allgemeine Fragen zum Virus. Die Nummer lautet: 033841/ 9 11 11. Parallel dazu wurde die diesjährige „Komm auf Tour“-Durchführung abgesagt. Das Projekt dient der Berufsorientierung und Lebensplanung für Jugendliche ab der 7. und 8. Klasse. Auch der dafür angesetzte Elternabend findet nicht statt.
VERFASSUNGSSCHUTZ
AfD-„Flügel“ offiziell Beobachtungsfall
Der von AfD-Mitgliedern gegründete „Flügel“ ist vom Bundesamt für Verfassungsschutz offiziell unter Beobachtung gestellt worden. Der Chef des Verfassungsschutzes, Thomas Haldenwang, sagte, es handle sich bei der Gruppierung um eine „erwiesen extremistische Bestrebung“. Der Thüringer Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke und der Brandenburger Fraktionschef Andreas Kalbitz seien „Rechtsextremisten“, so Haldenwang. Der Generalsekretär der SPD Brandenburg, Erik Stohn, begrüßte die Entscheidung. Der Verfassungsschutz darf den „Flügel“ jetzt überwachen, Daten zu einzelnen Personen sammeln und Informanten anwerben.
LEIPZIGER BUCHMESSE
Lutz Seiler gewinnt Belletristik Preis
Der Belletristik-Preis der Leipziger Buchmesse geht an Lutz Seiler. Der Autor erhält die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung, für seinen Roman „Stern 111“. Das gaben die Organisatoren der Buchmesse heute bekannt. In dem Roman geht es um eine Geschichte aus den Wendetagen und der deutschen Wiedervereinigung. Die Auszeichnung gehört zu den wichtigsten Literaturpreisen in Deutschland. Die eigentliche Buchmesse wurde wegen der Corona-Krise abgesagt.
MESSERANGRIFF
Mann verletzt Ehefrau schwer
Am Donnerstagmorgen hat ein Mann in Brandenburg an der Havel seine Ehefrau mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Der Vorfall ereignete sich in der Ferdinand-Lasalle-Straße. Laut Polizei handelt es sich bei Täter und Opfer um ein Ehepaar aus Potsdam-Mittelmark. Ein Zeuge bemerkte die Tat und konnte den Angreifer von seiner Ehefrau trennen. Das schwerverletzte Opfer wird im Krankenhaus behandelt. Nach der Messerattacke flüchtete der Ehemann mit einem Auto. Kurz darauf fuhr der Wagen auf einer Landstraße gegen einen Baum. Dabei wurde der Ehemann schwerverletzt. Er ist zur Zeit nicht vernehmungsfähig. Die Polizei ermittelt.
Vielen Dank Maria und hier sind ihre Meldungen aus Berlin.
CORONA I
BVG trifft Maßnahmen
Fahrgäste der Berliner Verkehrsbetriebe dürfen ab sofort nur noch die hinteren Bustüren zum Ein- und Aussteigen benutzen. Die BVG sperrt die vorderen Türen in den Bussen um die Fahrerinnen und Fahrer, sowie die Fahrgäste vor einer Corona-Ansteckung zu schützen. Die Berliner Zeitung hatte zuerst darüber berichtet. Außerdem sollen die Fahrerkabinen mit Flatterband abgesperrt und auf den Fahrgastfernsehern Verhaltensempfehlungen geschaltet werden. Reisende sind gebeten, ihre Tickets vorher am Automaten oder per App zu kaufen.
CORONA II
Amtsarzt für stärkere Maßnahmen
Der Amtsarzt von Berlin-Reinickedorf, Patrick Larscheid, hat vom Senat entschiedenere Schritte gegen die Corona-Ausbreitung gefordert. Im Inforadio vom RBB sagte Larscheid, das Leben in der Stadt müsse weitestgehend eingestellt werden. Außerdem müssten praktisch alle sozialen Kontakte unterbunden werden, um die Chance zu erhalten, die Infiziertenzahl möglichst niedrig zu halten. Alles müsse geschlossen werden, wo Menschen zusammen kommen, „sonst werden wir es nicht mehr kontrollieren können“, so Larscheid wörtlich.
MIETENDECKEL
Eilantrag abgelehnt
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat einen Eilantrag gegen den Berliner Mietendeckel abgelehnt. Das zeigt ein Beschluss, den das Gericht heute veröffentlichte. Seit der Mietendeckel im Februar in Kraft getreten ist, müssen Vermieter sich an bestimmte Vorgaben halten. Ansonsten drohen Bußgelder. Genau dagegen klagten Berliner Vermieter. Mit dem Eilantrag wollten sie erreichen, dass sie nicht bestraft werden, wenn sie beispielsweise die gesetzliche Höchstmiete überschreiten. Die Richter entschieden allerdings, das Mietendeckelgesetz vorerst wie beschlossen anzuwenden.
RUNDFUNK
Beiträge sollen steigen
Der Rundfunkbeitrag in Deutschland soll teurer werden. Ab 2021 sollen Radio und Fernsehen um 86 Cent pro Monat steigen. Das haben die Ministerpräsidenten am Mittag in Berlin beschlossen. Damit folgten sie der Empfehlung der zuständigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten - kurz KEF. Als nächstes müssen die Landesparlamente dem Vorschlag zustimmen. Im April 2015 war der Beitrag von 17,98,- auf 17,50,- gesunken. Seither gab es keine Änderungen.
TÖTUNGSDELIKT
Senior tot aufgefunden
Ein 84-jähriger Mann aus Berlin-Lichtenrade wurde am Mittwoch tot in seinem Haus aufgefunden. Ein Verwandter des Mannes fand die Leiche in einem Einfamilienhaus in der Pechsteinstraße. Er informierte daraufhin die Polizei. Es wurde ein Tötungsdelikt vermutet. Eine Obduktion der Leiche am Donnerstagvormittag bestätigte den Verdacht. Die 6. Mordkommission beim Landeskriminalamt hat die weiteren Ermittlungen übernommen.