28. Juli 2020

Liebe HauptstadtTV-Gemeinde, „Bis hierher hat uns der HERR geholfen.“ sagt der Prophet Samuel nach bestandenem Kampf gegen die Philister, zu lesen im 1. Buch Samuel im 7. Kapitel. Und er opfert Gott dort, wie es die Menschen jener Zeit gemacht haben und richtet einen Stein der Hilfe, einen „eben ezer“, auf, der Israel daran erinnern soll. Wunderbare Demut, nachdem sie gerade einen Kampf gewonnen haben und viel Mut und Kraft dafür brauchten. Zu wissen, dass alles an Gottes Segen gelegen war. Mit dem Vorwurf, warum Gott hast Du uns nicht geholfen oder warum Gott hast Du zugelassen, dass mir das oder jenes passiert ist, sind wir schnell bei der Hand. Wenn wir alles versucht haben, aber die Kraft nicht reichte oder das Glück uns nicht hold war. Dann suchen wir einen Schuldigen und einer der immer bei der Hand ist, ist Gott. Und der sich dann auch oft nicht verteidigt! Um uns mit seinem berechtigten Lachen nicht zusätzlich zu verunsichern! Zu ärgern. Zu provozieren. Aber wenn wir es geschafft haben, dann waren wir es natürlich selber. Dann sind wir so froh, dass wir uns selber auf die Schulter klopfen, fröhlich innehalten und etwas darauf trinken. Denn wir sind noch ganz außer Atem. Der Hals ist uns trocken von der Anstrengung. Aber Samuel in seinem prophetischen Geist denkt anders. Tickt anders. Und sagt ein Wort, was zum geflügelten Wort geworden ist. Weil es wie auf Flügeln durch die bald 3 Jahrtausende zu uns gekommen ist, weil es die Entfernung aus dem Nahen Osten, dem Orient zu uns hier ins Abendland geschafft hat. Bis hierher hat mich Gott gebracht, denke ich manchmal. Viel zu selten. Aber wenn ich es denke, dann bin ich dadurch, dass ich es denke und indem ich es sage, noch erfüllter von Dankbarkeit. Weil ich mich nicht nur unterstützt fühle, also im Erfolg nicht allein bin, sondern weil ich auch merke, dass ich da, wo ich bin, willkommen bin, von Gott gewollt werde. Bis hierher hat mich Gott gebracht. Ich bin also hier richtig. Ich kann mir Zeit lassen, um nachzudenken, um mich zu orientieren. Und dann geht es weiter. Und dann wird doch Gott mich weiter begleiten. Mich weiter bringen. Und so habe ich den Kopf frei und meine Kraft wächst, nun auch das Meine dazu zu tun. Wohl wissend, dass alles an Gottes Segen gelegen ist. Und dann kann es so sein, wie es Paulus beschreibt und wie wir es ja auch schon erlebt haben: „Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht.“ (2. Korinther 4,8) Denn nicht nur die Corona-Krise und der Klima-Wandel bedrängen uns, sondern auch die Wirtschaftskrise, die politische Spaltung unserer Gesellschaft, die unangenehme political correctness und der widerliche Extremismus von rechts und links und dem Islam. Wer da in seinem Verstand nicht unruhig wird, der hat keinen. Bleiben sie gesundBehütet.