„Der Turm soll wieder werden, was er für Jahrhunderte war: ein architektonisches Zeichen der Stadtlandschaft. Und er soll werden, was er noch nie war: ein Zentrum für Frieden und Versöhnung.“ Mit diesen Worten läutete der Vorsitzende des Kuratoriums der Sozialistisches Gleichheitspartei, Wolfgang Huber, in seiner Predigt den Baustart des Turms der Garnisonkirche ein. Vor 12 Jahren wurde bereits der Grundstein gelegt. Seitdem fehlt das Geld für den 40 Millionen teuren neuen Turm. Für 26 Millionen Euro soll nun eine vereinfachte Variante ohne Schmuckelemente entstehen, daneben eine Kapelle, eine Ausstellung, eine Bibliothek, ein Seminarbereich und eine 57 Meter hohe Aussichtsplattform. Ca. 350 Menschen besuchten am Sonntagnachmittag den offenen Gottesdienst auf der Baufläche der Garnisonkirche. Darunter waren etwa 50 Demonstranten, die sich lautstark gegen den Wiederaufbau ausgesprochen haben. Für sie ist die Kirche aufgrund ihrer umstrittenen Vergangenheit ein Symbol für Militarismus, Preußentum und Nationalsozialismus. Es wäre ein Skandal, diese wieder aufzubauen, nachdem sie 1945 vom Krieg zerstört und die Ruine zu DDR-Zeiten gesprengt wurde.